ÖVP und FPÖ nehmen unseren Kindern die Bildungschancen
Bei der heutigen Pressekonferenz im Kinderfreunde-Kindergarten Einfaltstraße präsentierte die SPÖ OÖ ihre bildungspolitischen Forderungen.
SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer kritisierte den in Oberösterreich eingeschlagenen Weg und nahm FPÖ und ÖVP in die Pflicht: „Als Land Oberösterreich sind wir weit davon entfernt, hier zu den Champions zu gehören. Die Politik von ÖVP und FPÖ verschärft die Ungleichheit und verdrängt Frauen vom Arbeitsmarkt, anstatt in die Zukunft zu investieren.“ Mehr als 2 Millionen Euro werden in eine Herdprämie gepulvert, die nicht dazu führt, dass auch nur eine einzige Kinderbildungseinrichtung länger offen hat. Die Forderungen: Neben einem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz braucht es eine Ausweitung der Öffnungszeiten, die sich mit den Arbeitszeiten der Eltern vereinbaren lassen und einen Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen.
Nationalratsabgeordnete und Spitzenkandidatin Eva-Maria Holzleitner beschreibt das Grundproblem des österreichischen Bildungssystems: „Es ist unfassbar als Gesellschaft immer noch hinzunehmen, dass die Bildungschancen für unsere Kinder so ungleich verteilt sind. Kein Kind kann sich aussuchen, in welche Familie es hineingeboren wird“. Sie bekräftigt die Forderungen, die schon von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gestellt wurden. „Wir fordern eine Anhebung des Schulstartgelds von 100 auf 200 Euro, mehr pädagogisches Personal und die Mittelzuteilung über einen Chancenindex. Damit genau die Schulen, die vor mehr Herausforderungen stehen, auch mehr Mittel bekommen“.
Kinder, die mindestens 2 Jahre in einer elementarpädagogischen Einrichtung betreut wurden, schneiden bei der PISA-Studie besser ab. Wer den Kindergarten mehrere Jahre besucht, hat einen einfacheren Start ins Bildungsleben. Die Leiterin der Kinderfreunde-Kindergartens Einfaltstraße, Gertraud Eckerstorfer: „Wir sehen uns nicht nur als Begleiter_innen der Kinder, sondern leben Bildungspartnerschaften auch und vor allem mit den Eltern. Wir haben etwa eine Umfrage bei den Eltern gemacht und daraufhin die Öffnungszeiten verlängert. Wir sprechen zwar von Qualitätssicherung, andererseits tut der Gesetzgeber genau das Gegenteil von dem, was es bräuchte.“ Landtagsabgeordnete Petra Müllner stößt ins gleiche Horn: „Wenn wir davon reden, dass Pädagog_innen individuelle Förderung durchführen und die Kinder in ihrer Ganzheitlichkeit wahrnehmen soll, dann geht sich das bei einer Gruppengröße von 25 Kindern nicht aus. Wir brauchen kleinere Gruppen und mehr Personal.“
Besonders die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen und die Öffnungszeiten in diesen ersten und wichtigen Bildungseinrichtungen Krabbelstube und Kindergarten stellen Eltern vor Probleme. Davon betroffen ist auch Christina Hahn-Hahn:„Ich wohne im ländlichen Raum und habe meine Tochter mit 2 Monaten für die Krabbelstube angemeldet. Mein Mann und ich mussten trotzdem drum bangen, ob wir einen Platz bekommen. Dadurch, dass die Krabbelstube nur bis 14 Uhr geöffnet war, mussten wir außerdem auf die Großeltern zurückgreifen. Das ist ein Wahnsinn für die Eltern.“