Höchste Auszeichnung der SPÖ für Irmgard Schmidleithner
Die Autobiografie unserer ehemaligen ÖGB – Vizepräsidentin zeigt unter anderem, wie sehr sie diese Auszeichnung verdient.
Ihre überaus hohe Sozialkompetenz hat sie immer gelebt. Irmgard war und ist da, wenn man sie braucht. – Großer Dank für dein soziales Engagement und für dein sozialdemokratisches Denken und Leben.
Die SPÖ Neuhofen freut sich mir Irmi und gratuliert dazu von ganzem Herzen!
Autobiografie Irmgard SCHMIDLEITHNER, geb. Fischill
Ich wurde am 8. Feber 1948 als „Arbeiterkind“ geboren.
Als Angehörige der Nachkriegsgeneration habe ich noch am eigenen Leib verspürt was es heißt Hunger zu haben, zu frieren und wegen dem Tragen von abgelegten Kleidern der „Reicheren“ zur unteren Schicht zu gehören.
Andrerseits war es mir als Älteste von sieben Kindern möglich bereits in der Familie solidarisches Verhalten, Austragen von Konflikten und vieles anderes zu lernen.
Der Sozialismus wurde mir bereits mit der Muttermilch mitgegeben.
Und meine Großmutter erzählte mir anstelle von Märchen von einer Partei die für die Arbeiter/innen ganz wichtig sei.
Davon, dass sie und mein Großvater kilometerweit zu Fuß von Haus zu Haus gegangen sind um mit den Menschen darüber zu diskutieren, den Mitgliedsbeitrag zu kassieren usw..
Im Winter reichte der Schnee oft bis zu den Hüften und oft kamen sie erst beim Morgengrauen nach Hause. Das Ganze nannten sie „Ehrenarbeit“.
Fast zwei Jahrzehnte arbeitete ich als Lohnbuchhalterin. Aufgrund des dabei erworbenen Wissens aber auch aufgrund der Tatsache, dass ich nicht tatenlos zusehen kann wem jemanden Unrecht geschah bzw. geschieht wurde ich gebeten auch die Funktion einer Betriebsrätin auszuüben.
Im Jahr 1980 begann ich im ÖGB zu arbeiten.
In den dabei unterschiedlichsten Aufgabenbereichen war für mich immer klar Vertreterin von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu sein. Vor allem aber waren mir jene wichtig die zu den Schwächsten in unserer Gesellschaft gehören und die ganz besondere Priorität hatten die Anliegen der Frauen.
Für und mit denen die Forderungen durchzusetzen war mein vorrangigstes Ziel und zwar nach dem Motto Brechts: „Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.“
Trotz all dieser mir so wichtigen Aufgabe aber stand an allererster Stelle meine Tochter. Sie wollte ich nie erZIEHEN sondern ihr durch VorLEBEN lehren was es heißt ein sozialdemokratischer Mensch zu sein.
Ich habe ihr ein Bild von Rosa Luxemburg geschenkt, mit dem Satz:
„Wie Lassalle sagte, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer das laut zu sagen, was ist“. Diese Worte hat sie nicht nur verstanden sondern setzt sie laufend um. Was ihr Leben nicht gerade erleichtert, aber was derzeit nötiger den je ist .